Sport vom
Dienstag, 1. Juli 2008
Alles ganz natürlich und erklärlich
Gut, Michael Ballack hatte sicher einiges Pech in seiner Karriere. Das Finale der Championsleague zwei Mal mit Leverkusen (2002) und Chelsea (2008) verloren, Vizemeister mit Leverkusen nach klarer Punktführung, Vize-Weltmeister 2002 nach einem Finale, bei dem er wegen einer gelben Karte im Halbfinale (das man wegen seinem Tor gewann) nicht teilnehmen konnte, dann das unglückliche Halbfinale gegen Italien bei der Heim-WM 2006 und nun eben Vize-Europameister. Sicher ist es bitter, immer wieder im Finale oder kurz davor zu scheitern. Aber was hier von den Medien veranstaltet wird, ist selektive Berichterstattung.

Michael Ballack war Fußballer des Jahres in Deutschland in den Jahren 2002, 2003 und 2005 und wurde in die besten 100 lebenden Fußballer der FIFA gewählt. Er war Deutscher Meister 1998 mit Kaiserslautern und 2003, 2005 und 2006 mit Bayern München. Deutscher Pokalsieger 2003, 2005 und 2006, ebenfalls mit Bayern München. Er gewann den Liga-Pokal und den FA-Cup in England im Jahr 2007 mit dem FC Chelsea.

Wie man sieht, ist Michael Ballack alles andere als ein ewiger "Vize" oder Verlierer. Dieses Image dichten ihm die Medien an und anscheinend glaubt er es nun inzwischen auch selbst. Dabei ist die Reihe an 2. Plätzen zusammen mit seinen Titeln eine unglaubliche Sammlung an Erfolgen, von denen die meisten Spieler nur träumen können. Ein paar Jahre hat er außerdem noch Zeit, einen großen internationalen Titel zu gewinnen.

Aber das hält natürlich die Medien nicht auf, ihre Geschichten so zu schreiben, dass der Leser den Eindruck gewinnt, Ballack habe eigentlich noch nie etwas erreicht. Höhepunkt dieser Realitätsverzerrung ist, nicht sonderlich überraschend, mal wieder bei F. J. Wagner zu finden, dem schreibenden Kalenderblatt der Bild-Zeitung.

http://www.bild.de/BILD/news/standards/post-von-wagner/2008/07/01/post-von-wagner,geo=5006224.html

Seiner Meinung nach liegt das große Pech von Ballack schlicht an seiner Rückennummer 13. Die 14 oder 15 würde alles regeln. Ich weiß nicht, ob Wagner auch eine Nummer hat. Aber ich bin mir sicher, dass in diesem Fall eine 0 absolut reichen würde. Egal, worum es geht.

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Richtig...
Joa, mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen

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